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Hat der Hund die Hausaufgaben gefressen?

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Hat der Hund die Hausaufgaben gefressen?

Das Wiener Motorensymposium ist die wahrscheinlich größte Bühne für technische Innovationen in der Automobilbranche. Und gerade in Zeiten wie diesen, ist sich die KFZ-Industrie ihrer Rolle in Sachen CO2-Emissionen, Klimaschutz und Energiewende scheinbar bewusst. Andere allerdings weniger.

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Nach zwei Tagen beim 45. Internationalen Wiener Motorensymposium und als Neuling in der Autobranche, bleibt vor allem ein Wort im Kopf: Viel.

Viel Wissen, viel Innovation und viele Probleme. Aber die ersten beiden Fakten helfen dabei, die Probleme zu lösen. Oder zumindest der Lösung etwas näher zu kommen.

Wenn man sich Schlagzeilen verschiedener Medien so ansieht, dann hat man das Gefühl, dass nichts weiter geht. Dass wir einen ganzen Haufen Probleme haben, für die es keine Lösungen gibt. Und wahrscheinlich stimmt das bis zu einem gewissen Teil auch.

Wenn man aber dann zwei Tage den Forschern und Technikern in der Automobil- aber auch Energieindustrie zuhört, dann merkt man: So schlimm ist es gar nicht. Da gibt es Ideen. Und da gibt es auch schon Lösungen. Einzig die breitenwirksame Ausrollung fehlt.

Dass Nachhaltigkeit und die Reduktion von CO2 die bestimmenden Themen sind, daran besteht in der Industrie kein Zweifel mehr.

Die Industrie will etwas tun. Das merkt man an den gezeigten Entwicklungen und Vorschlägen. Doch sie kann nicht. Zumindest nicht in dem Maße, in dem es nötig wäre. Denn die Vorgaben fehlen. Die Sicherheit fehlt. Sicherheit, die von der Politik kommen muss. Klare Richtlinien, die eine gewisse Planungssicherheit geben. Und dabei redet man nicht vom Aufweichen der CO2-Ziele. E-Fuels werden nicht das Allheilmittel sein. Aber auch das E-Auto in der Garage nicht - wobei auch hier ein klarer Konsens unter den meisten zu bestehen scheint: batterielektrische Mobilität wird im Individualverkehr die Zukunft. Für Transport, egal ob am Land, zu Wasser oder in der Luft, braucht es aber definitiv andere Lösungen.

Die Industrie möchte den gesamten Werkzeugkasten nutzen können. Das kann aber nur die Politik ermöglichen.

Und hier greift das vermutlich größte Problem des Motorensymposiums: Während gefühlt die gesamte Autoindustrie in der Wiener Hofburg zu Gast war, gab es keine Spur der Politik. Weder von österreichischen, noch von europäischen Verantwortungsträgern. Zumindest, tauchte niemand auf der Teilnehmerliste auf oder wurde in etwaigen Begrüßungsorgien erwähnt. Dabei hätten gerade die politischen Entscheidungsträger einiges lernen können.  

Die Industrie scheint ihre Hausaufgaben weitestgehend gemacht zu haben oder zu machen – das Hausübungsheft der Politik wurde aber wohl vom Hund gefressen.

Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.

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