Es war mitten im ersten Corona-Lockdown, als Mag. (FH) Helmut Weinwurm Chef der Robert Bosch GmbH in Österreich wurde. Damals (und in den Jahren danach) war es keine einfache Zeit in der Kfz-Branche. Und doch hatte Bosch durchaus Grund zur Freude, wie einige Zitate beweisen: „Bis jetzt haben wir das gut gemanagt“ (Juli 2021), „Erstmals über 1,4 Milliarden Euro Umsatz“ (Juni 2022), „Umsatzplus trotz schwierigem Umfeld“ (Mai 2023). Doch schon vor genau einem Jahr hieß es bei der Pressekonferenz, dass man nur einen „verhaltenen Ausblick“ geben könne.
Genau das hat sich auch bewahrheitet, wie die am 27. Mai präsentierten Zahlen beweisen: „Bosch mit deutlichem Umsatzrückgang in Österreich“, stand diesmal im Titel der „AUTO-Information“. Die Details: Weinwurm präsentierte für 2024 einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro, das ist ein Minus von 9,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Der weltweit rückläufige Trend im Kfz-Bereich habe sich auch auf Österreich ausgewirkt, sagte er, wobei man aus den 4 großen Geschäftsbereichen des Unternehmens unterschiedliche Ergebnisse zu vermelden habe. Im Bereich Mobility habe Bosch in Österreich im Vorjahr – mit Ausnahme des Bereichs Aftermarket, Diagnostik und Werkstattausrüstung – ein negatives Ergebnis erzielt. „Im After Sales läuft das Geschäft auch heuer sehr gut“, so Weinwurm in einem kurzen Gespräch nach der Pressekonferenz: „Es wird wieder viel repariert, auch weil weniger neue Autos verkauft werden. Das ist in diesem Fall gut für uns.“
Zurück zu 2024: Bei den Einspritzsystemen für Großmotoren, die in Hallein gefertigt werden, habe man einen sehr starken Absatz erzielt. Hingegen sei der Bereich Industrial Technology rückläufig gewesen. Aufgrund der geringeren Nachfrage aus der Bauwirtschaft sei 2024 auch der Absatz von Elektrowerkzeugen schlechter ausgefallen, während es bei den Hausgeräten Zuwächse gegeben habe.
Die Rolle als „Jobmotor“ (400 Neueinstellungen in Österreich in den Jahren 2022 und 2023) hat Bosch allerdings verloren: Im Vorjahr habe man „nur noch gezielt nachbesetzt“. Auch für heuer sei kein weiterer Aufbau geplant: „Nur dort, wo es notwendig ist.“ Die Personalabbaupläne, die es bei Bosch in Deutschland gibt, „betreffen Österreich derzeit aber nicht“.
Bei den Investitionen (2024 waren es 200 Millionen Euro, das sind 16 Prozent vom Umsatz) will Bosch auch heuer möglichst Kurs halten, auch wenn „2025 sicher ebenso herausfordernd wird wie 2024“. Weinwurm: „Wir werden aber weiter in die Zukunfts-themen investieren, auch wenn es eine Gratwanderung ist, gezielt Kosten zu sparen und dennoch in profitable Zukunftsprojekte zu investieren.“