Neue Marke, neuer Importeur, gar neue Weltordnung? Vor Händlern, Medien und Managern zelebrierte der in Israel beheimatete Importeur Colmobil Anfang November den Marktstart der Doppelmarke Omoda/Jaecoo. Ebenfalls neu: Anders als die anderen Austro-Chinesen probiert man es vorerst nicht mit E-Autos, sondern startet mit einer Palette aus Plug-in-Hybrid, Vollhybrid und Verbrenner. Der Launch ist das erste Auslands-Engagement des Importeurs, der am Heimatmarkt Israel für 20 Prozent der Neuzulassungen verantwortlich zeichnet und der in Österreich auf erfahrenes Management und heimische Kooperationspartner setzt.
Auch was die Händlerbeteiligung betrifft, stehen die Signale auf Angriff: Die 17 Handelspunkte zwischen Burgenland und Tirol sind eine klare Ansage. Wie Colmobil-Österreich-Geschäftsführer Lars Pauly betont, bekenne man sich klar zur Partnerschaft mit den Händlern: „Kundenzufriedenheit und Händlerzufriedenheit sind für uns zentral, um zu wachsen.“
Unter den 9 Unternehmen sind größere Händlergruppen wie Sonnleitner und Ebner ebenso vertreten wie kleinere Händler. Die Erwartungen, geschürt von den Zahlen aus anderen europäischen Märkten, sind hoch. Man sei, sagt etwa Mag. Peter Jagersberger aus Graz, aufgrund der Produkte und der Preis-politik „guten Mutes, dass wir die Fahrzeuge gut verkaufen können.“ Andreas Leodolter, Geschäftsführer von Autohaus Ebner, der die Fahrzeuge an drei Standorten vermarkten wird, sieht eine Abrundung der bestehenden Marken und sieht es als positiv an, dass die Fahrzeuge in allen Antriebsvarianten vom Verbrenner bis (später) zum E-Fahrzeug kommen werden.
Vollausstattung zum Kampfpreis
Auch die Preispolitik für die beiden ersten Modelle lassen sich als Halali zur Jagd auf Marktanteile interpretieren: So startet der Omoda 5 HEV bei 26.490 Euro, das größere SUV Jaecoo 7 PHEV ab 35.990 Euro, beide zu diesen Preisen bereits gut bis komplett ausgestattet. Es gibt noch je eine höhere Ausstattungsvariante.
Omoda und Jaecoo, die „Auslands-Marken“ im Chery-Konzern, zählen zu den am schnellsten wachsenden Automobilmarken weltweit und fokussieren sich auf das SUV- und Crossover-Segment, von denen mittlerweile über 500.000 Stück in mehr als 40 Märkten abgesetzt wurden. Dabei soll Omoda moderner, urbaner und design-affiner wirken, während Jaecoo die klassischen SUV-Liebhaber ansprechen möchte. Der Chery-Konzern ist nach Eigendefinition der größte Auto-Exporteur Chinas mit mehr als 100.000 Mitarbeitern.
