Nach 5 Jahren an der Spitze der Renault Group wird Luca de Meo am 15. Juli seinen Posten räumen. Wie Renault in einer Aussendung bekannt gab, hat sich de Meo dazu entschlossen, sich Herausforderungen außerhalb der Automobilindustrie zu stellen.
In der Aussendung bedankte sich der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Jean-Dominique Senard, bei Luca de Meo für die Sanierung und Transformation der Renault Group und akzeptierte de Meos Ausscheiden per 15. Juli. Bis zu diesem Datum wird der CEO seine Aufgaben weiter ausüben. "Fünf Jahre lang hat Luca de Meo daran gearbeitet, die Renault Group wieder dorthin zu bringen, wo sie hingehört. Unter seine Führung hat unser Unternehmen eine solide Basis zurückgewonnen, verfügt heute über eine großartige Produktpalette und ist wieder auf Wachstumskurs", so Jean-Dominique Senard in der Aussendung.
„Im Leben kommt der Moment, in dem man weiß, dass die Arbeit getan ist. Bei der Renault Group haben wir riesige Herausforderungen gemeistert – und das in weniger als fünf Jahren. Wir haben erreicht, was viele für unmöglich hielten. Heute sprechen die Ergebnisse für sich: die besten in unserer Geschichte. Ein starkes Team. Eine agile Organisation. Und ein strategischer Plan, der bereit ist, die nächste Produktgeneration zu tragen. Deshalb habe ich entschieden, dass es Zeit ist, den Staffelstab weiterzugeben. Ich verlasse ein transformiertes Unternehmen, das in die Zukunft blickt, um meine Erfahrung in anderen Branchen einzubringen und neue Abenteuer zu erleben“, sagte Luca de Meo zum Abschied.
Suche nach Nachfolger eingeleitet
Wie Renault bekanntgab, hat der Verwaltungsrat des Unternehmens nun das Verfahren zur Ernennung eines neuen CEOs auf Grundlage des bereits definierten Nachfolgeplans eingeleitet. Er äußerte zudem sein Vertrauen in die Qualität und Erfahrung des Führungsteams, um die Transformationsstrategie der Renault Group in dieser neuen Phase fortzuführen und zu beschleunigen.
Luca de Meo ist damit nach Carlos Tavares der zweite CEO eines großen Automobil-Konzerns, der innerhalb der vergangenen 6 Monate seinen Posten räumt. Während Tavares und Stellantis allerdings überraschend und mit Misstönen auseinander gingen, scheint es bei de Meo zumindestens zu einer mehr oder weniger geordneten Übergabe zu kommen. Wenngleich bis zum 15. Juli wohl kein neuer Renault-Chef gefunden sein dürfte.
Wie die Zeitung "Le Figaro" berichtet, soll Luca de Meo den Chefposten beim Luxuskonzern Kering, zu dem Marken wie Gucci und Yves Saint Laurent gehören, von Milliardär Fracois-Henri Pinault übernehmen. Pinault war bisher in einer Doppelrolle als Chef des Vorstands und des Verwaltungsrats im Einsatz. Ein. Kering-Sprecher wollte zu dem Bericht keine Stellungnahme abgeben.