Mehr als 400.000 Mitarbeiter, ein Umsatz jenseits von 90 Milliarden Euro: Bosch gehört zu den wirklich großen „Playern“ am Markt, und das nicht nur im weiterhin sehr wichtigen Kfz-Bereich. Umso spannender ist, was auf der Jahres-Bilanzpressekonferenz gesagt wird. „Wir spüren massive Umbrüche in unserem Umfeld und konnten uns den widrigen Umständen nicht ganz entziehen“, meinte Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung vor internationalen Pressevertretern.
Doch man sei fest entschlossen, sich von den aktuellen Turbulenzen nicht verunsichern zu lassen: „Wir bleiben auf Kurs.“
Zusätzlich zum bereits durchgeführten Stellenabbau sei ein Verlust an Arbeitsplätzen nicht zu vermeiden, so Hartung; gerade im Bereich Automotive sei in den kommenden Jahren kein Wachstum zu erwarten: Bei Elektrofahrzeugen gebe es weniger Arbeitsstunden als bei Autos mit Verbrennungsmotoren.
Laut Finanzchef Markus Forschner sind die weltweiten Umsätze im Jahr 2024 um 1,3 Prozent auf 90,3 Milliarden Euro zurückgegangen. Haupteinflussfaktor ist die Schwäche der Kernmärkte, also vor allem der Automobilproduktion, gewesen. Dennoch hat man weiterhin die Ambition, die Wettbewerbsfähigkeit und Robustheit des Unternehmens weltweit weiter zu stärken. Die operative EBIT-Rendite ist 2024 bei 3,5 Prozent gelegen und damit wesentlich unter den 5,3 Prozent von 2023.
„Der Klimawandel verschwindet ja nicht“
Obwohl man bei Bosch davon ausgeht, dass „die Weltwirtschaft unter den zunehmenden Handelsbarrieren leiden wird“ (Forschner), strebt das Unternehmen für heuer ein Umsatzwachstum zwischen 1 und 3 Prozent an. Trotz des zunächst unsicheren wirtschaftlichen Umfelds will Bosch „bei allen Chancen konsequent zugreifen“, sagte Hartung: Bei der Mobilität freue ihn zwar, dass trotz der Transformation die Nachfrage nach Verbrennern hoch sei: „Jedoch sind dadurch unsere Anlagen für die Elektromobilität nicht voll ausgelastet.“
In Sachen Wasserstoff erwartet Hartung ein relevantes Marktwachstum erst ab Ende dieses Jahrzehnts: „H2 ist noch kein stabiles Geschäftsmodell. Aber dieser Bereich bleibt wichtig für uns, auch wenn es langsamer vorangeht, als wir es erwartet haben.“ Generell bleibe die Nachhaltigkeit ein zentrales Thema für Bosch. „Auch wenn uns momentan vielleicht andere Themen mehr beschäftigen: Der Klimawandel verschwindet ja nicht.“