Kürzlich wurde Christoph Neumayer, neuer Generalsekretär der
Industriellenvereinigung, zu seiner Umweltstrategie befragt.
Natürlich nahm er seine (kräftig zahlenden) Kernmitglieder, die
Industriebetriebe, in Schutz und spielte den Ball zu den (weniger
kräftig zahlenden) Autoimporteuren weiter: Er halte "ein
fahrtleistungsabhängiges Roadpricing für vorstellbar".
Dieses
Wörtchen lässt Autofahrerklubs und Branche regelmäßig aufjaulen. Doch
was spricht dagegen, den undurchsichtigen Dschungel aus NoVA,
Vignette, Versicherungsund Mineralölsteuer zu roden? Und durch
simples "Zahlen pro Kilometer" zu ersetzen? Die leidvolle Erfahrung:
Hierzulande führen Steuerreform nur selten zu Erleichterungen,
sondern in der Regel zu Mehrbelastungen mit anderem "Mascherl".
Schließlich müssen ein verkrusteter Beamtenapparat, ein veralteter
Föderalismus und ein ineffizientes Sozialsystem erhaltenwerden. Die
Interessenvertreter tun gut daran, nicht wieder eine "österreichische
Lösung" heraufzubeschwören.