Eine der genialsten Erfindungen, die ich kenne, ist das "verschobene
Geschäftsjahr". Denn, Hand aufs Herz: Die letzten Wochen des Jahres
zwischen "Black Friday" und Geschenke-Umtausch vor Dreikönig
verfliegen im hektischen Stroboskop-Flackern der Bilder von
Punschhütte, Shopping-Center und festlichem Kreditkartenglühen wie
der Schlusssprint eines unsinnigen Wettrennens.
Der willkürlich
festgesetzte Zielstrich muss völlig erschöpft passiert werden, sonst
droht Disqualifikation als Mindermotivierter im Beruflichen wie im
Privaten. Mein Gegenvorschlag: Lernen wir von der börsennotierten
Wirtschaft und legen den Zeitpunkt nicht nur der geschäftlichen,
sondern auch der emotionellen Jahresbilanzen in ruhigeres Fahrwasser.
Wie wäre denn der 1. September als "Jahresbeginn" - mit frischen
Kräften nach dem Sommer? Überhaupt scheint mir das Antizyklische
ausbaufähig: Man stelle sich vor, ein ruhiges Thermen-"Wochenende"
von Dienstag auf Mittwoch, Aufbruch ins Büro um halb zehn, und um dem
abendlichen Stau zu entgehen, müsste man dann auch früher wieder weg.
Bloße Utopie?
Geruhsame Feiertage!