Manchmal ist es gut, wenn man bei Fahrzeugpräsentationen bei den sogenannten „Longleads“ dabei ist – das sind zum Beispiel die „autorevue“ und „auto touring“. Und so hatten wir schon 2 Wochen, bevor Xpeng in Wien seinen offiziellen Marktstart in Österreich verkündete, die Gelegenheit, mit Markus Schrick zu sprechen (und schrieben darüber ausführlich in der „AUTO-Information“ und in der „FLOTTE“). Schrick ist Manager für den -D-A-CH-Raum; er war vor Xpeng unter anderem 7 Jahre Chef von Hyundai in Deutschland, leitete Toyota in Deutschland und Italien, zuvor war er für Volkswagen und Audi in mehreren Regionen tätig – unter anderem in China.

Ein sehr erfahrener Mann also, und er nahm sich viel Zeit, um den 3 österreichischen Journalisten nach dem Abendessen in München Rede und Antwort zu stehen: Neben Österreich wird Xpeng in den kommenden Wochen auch in Ungarn, Slowenien, Kroatien, Griechenland, Estland, Lettland und Litauen starten. In der Schweiz wird Xpeng seit 1. September durch die Hedin Automotive Schweiz AG importiert. „Hedin wird unsere Autos an 5 seiner 7 Standorte verkaufen. An allen 7 -Standorten wird es Service für Xpeng geben.“ Weitere Partner folgen. 

Im Gegensatz dazu wird für Österreich ein Direktvertrieb gewählt (wie in Deutschland seit mehr als einem Jahr): In Österreich sollen bis Jahresende 8 bis 10 Standorte von 6 bis 7 Händlern fixiert sein, 20 lautet das Ziel bis Ende 2026. Als erste Partner wurden Anfang Oktober die von der Czeczil GmbH betriebene Motorcity in Wien-Simmering sowie 3 Betriebe von Schmidt Automobile (Wien-Donaustadt, Salzburg sowie am Klagenfurter Südring) genannt. 

„Sonst braucht man gar nicht anzufangen …“

Laut Schrick hat man auch für Österreich „mit dem einen oder anderen Importeur gesprochen. Doch wir sind zum Schluss gekommen, dass wir es selbst machen.“ Für die künftigen Xpeng-Händler nennt Schrick eine minimale Schauraumgröße von 200 Quadratmetern als Voraussetzung: Die Erstinvestitionen für interessierte Händler beziffert er mit „25.000 bis 30.000 Euro“ pro Standort: „Welches Licht, welche Wände und welche Fliesen ideal sind, wissen die Händler selbst am besten.“ Dazu kommen noch einige Spezialwerkzeuge. Den Schulungsaufwand beziffert Schrick mit jeweils 2 Tagen für Produkt bzw. Aftersales. Wichtig seien auch die Vorführfahrzeuge: „Bei Lagerfahrzeugen gehe ich schon von 15 Stück aus, sonst braucht man gar nicht anzufangen.“