Opels Entwicklung in Österreich stimmte Florian Huettl sehr zufrieden: Bei den Pkws legte die Marke mit dem Blitz um 63 Prozent zu (September-Vergleich), im Gesamtmarkt von Pkws und lNfz betrug der Marktanteil 3,1 Prozent. Ein guter Zeitpunkt, um sich auch bei den Händlern zu bedanken. Diese hätten, so Huettl im Gespräch mit Journalisten am Rand des Events, „in schweren Zeiten viel geleistet, und der Erfolg erfüllt uns mit Freude“.
Große Herausforderungen durch Regulierung
Der Aufschwung sei aber nicht das Ende, man habe höhere Ambitionen „und mit unseren Modellen – etwa dem neuen Grandland, mit dem wir ein neues Segment für uns eröffnen – auch die Autos für mehr Wachstum. Künftig muss der Anteil an batterieelektrischen Verkäufen von derzeit 14 Prozent in Richtung 20 Prozent ansteigen.“
Im Bühneninterview mit Moderator Oliver Zeisberger betonte Huettl, dass der bestehende Regulierungspfad zur Dekarbonisierung des Verkehrs nicht erreichbar sei. „Wir haben sehr große Herausforderungen im Regulierungsrahmen. Dass wir in 10 Jahren zu 100 Prozent Elektromobilität bei den Neuzulassungen haben, ist einfach unrealistisch.“ Es sei zwar klar, dass die „E-Mobilität die Hauptstraße“ sei. Es brauche jedoch eine Flexibilisierung der Ziele.
Huettl äußerte sich positiv zur Idee einer neuen Kleinwagenklasse, welche mit weniger strikten Verpflichtungen in puncto Assistenzsysteme helfen könne, wieder leistbare Mobilität im Neuwagensegment zu realisieren. „Der europäische Automarkt ist nach wie vor 20 Prozent unter Vor-Corona-Niveau. Die fehlenden Fahrzeuge sind großteils Kleinwagen. Gleichzeitig ist man bei den verpflichtenden Assistenzsystemen zu weit gegangen, ich nenne als -Beispiel den Aufmerksamkeits-Assistenten: Brauche ich den wirklich in einem Stadt-Auto?“
Nach dem deutschen Autogipfel im Berliner Bundeskanzleramt eine Woche vor dem A&W-Tag zeigte sich Huettl zuversichtlich: „Wir stecken in einer tiefgreifenden Transformation und haben viele Aufgaben zu bewältigen, wobei die Dekarbonisierung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, zu der sich auch die Industrie voll bekennt. Wir haben beim Gipfel klar gemacht, dass die Regeln im Moment kontraproduktiv sind. Die Bedeutung der Industrie ist deutlich geworden, und ich glaube, dass die Politik jetzt verstanden hat.“
