Mit Zuversicht durch den Wandel

Mit 6,84 Punkten erreicht die Händlerzufriedenheit in Österreich den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung – ein starkes Signal an die gesamte Branche. Nach Jahren der Unsicherheit kehrt Zuversicht zurück: Die Erwartungen an Verkaufszahlen und Margen fallen 2025 deutlich positiver aus als in den Vorjahren. Seat/Cupra behauptet sich bereits zum 5. Mal an der Spitze, gefolgt von Mitsu-bishi und Škoda. Das ist kein Zufall, sondern Ergebnis klarer Modellpolitik, verlässlicher Prozesse und eines partnerschaftlichen Umgangs mit dem Netz.

Alternative Antriebe werden nicht mehr als Bedrohung, sondern als Motor neuer Geschäftsmodelle gesehen. Erfolgsentscheidend ist Vielfalt statt Einseitigkeit: batterieelektrisch dort, wo es passt; starke Hybride; effiziente Verbrenner; flankiert von Servicekompetenz, Software-Updates, Qualifizierung und einem schlüssigen Gebrauchtwagenkonzept. Wer Kundennutzen und Total Cost of Ownership in den Mittelpunkt stellt, gewinnt Vertrauen – und Wiederkauf.

Die Studie weist zugleich auf Hausaufgaben hin: Der Aufwand für Vorgaben bindet Kapazitäten. Notwendig sind transparente Preis- und Margenpolitik, schnelle Entscheidungswege, verlässliche Lieferprozesse und stabile digitale Systeme.

Der österreichische Fahrzeughandel zeigt, dass Wandel und Verlässlichkeit zusammenpassen: technologieoffen, pragmatisch, mit Handschlagqualität. Wenn Rahmenbedingungen fair sind und unternehmerische Freiheit respektiert wird, bleibt die Transformation kein Schlagwort, sondern wird zur täglichen Praxis – zum Vorteil der Kundinnen und Kunden und der gesamten Branche.

Stefan Hutschinski
Vorsitzender des Einzelhandels-ausschusses im Bundesgremium des Fahrzeughandels

 

Wir sehen positiv in die nahe Zukunft

Auch heuer hat puls Marktforschung die österreichischen Markenhändler und -werkstätten zur Zufriedenheit mit dem jeweiligen Importeur befragt.  

Im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz sieht Österreich positiv in die nahe Zukunft, und auch die Ertragslage wird gegenüber 2024 als verbessert wahrgenommen. Allgemein kritisch gesehen werden die hohen Kosten für Standards und Vorgaben der einzelnen Marken; viele Händler sind mit der Qualität der Produkte wenig zufrieden. 

Jeep führt das Markennetz mit den am positivsten gestimmten Betrieben vor Dacia, MG, Citroën und Renault an. Erstmalig wurde die Frage gestellt, wie breit und vielfältig die Marke in Bezug auf die Antriebsstrategie aufgestellt ist. Diese Wertung konnte MG knapp vor Renault und Jeep für sich entscheiden. Alle Ergebnisse zusammengefasst belegen eindeutig den Wunsch des Marktes nach Technologieoffenheit; dies wurde auch vom VÖK und anderen Interessensvertretungen so wahrgenommen.

Bei genauem Studium des „Händlerradars“ 2025 wird deutlich, dass der überwiegende Anteil der befragten Betriebe überbordende Administration und Vorgaben zu viel Zeit und Energie benötigen, und diese Energie und Zeit für die Arbeit am Kunden fehlt. Die mäßige Gesamtdurchschnittsnote von 6,78 bei den Fragen zu Garantie und Gewährleistung belegt dies eindeutig. 

Der Sieger der Herzen heißt Renault, dessen Betriebe haben mit einer Note von 9,59 ihre Verbundenheit zur Marke manifestiert und dienen als Benchmark für die Zukunft.

Optimismus, Aufbruchsstimmung und Veränderung sind aus den Antworten der geführten Umfrage jedenfalls zu entnehmen: Dies und der höchste Gesamthändlerzufriedenheitswert aller Zeiten von 6,84 lassen uns hoffnungsvoll ins Jahr 2026 blicken.

Bernhard Kalcher
Obmann des Verbands Österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK)

 

Stimmung im Kfz-Handel auf Achtjahreshoch

Die Händler zeigen sich heuer so zufrieden wie seit Jahren nicht – doch Standards, Modellpolitik und Gewährleistung bleiben auch in der jüngsten Version des „Händlerradars“ die wichtigsten Reizthemen.

Mit 6,84 Punkten erreicht die Händlerzufriedenheit den höchsten Wert seit acht Jahren, also seit Beginn dieser Messungen. Die Stimmung in Verkauf und Margen ist deutlich positiver, während der Aufwand zur Erfüllung der Herstellervorgaben weiterhin kritisch gesehen wird.

Trotz der Erholung bemängeln Händler zu wenig wettbewerbsfähige Modelle und nicht marktgerechte Preise. Der Wunsch nach attraktiven, bezahlbaren Fahrzeugen wächst. Im Markenranking liegen Seat/Cupra auf Platz 1, gefolgt von Mitsubishi und Škoda. Positiv beurteilen die Händler zudem die Entwicklung von MG, Jeep und Dacia.

Ein zentrales Zukunftsthema bleibt die Strategie bei alternativen Antrieben: Gefordert wird mehr Antriebsvielfalt statt einseitiger Elektroausrichtung. Besonders im ländlichen Raum wünschen Kunden und Händler technologieoffene Lösungen.

In den Sonderthemen des „Händlerradars“ stehen Gewährleistung und Garantie im Fokus. Der hohe Aufwand bei Abrechnungen sorgt für Unmut: Unklare Zuständigkeiten und unbezahlte Stunden belasten Betriebe. In den Werkstätten wächst der Frust – Fachkräfte kündigen, weil sie die zeitintensive Dokumentation nicht mehr akzeptieren.

Fazit: Die Branche blickt optimistisch nach vorn, fordert aber spürbare Entlastung und marktnähere Strategien, um den positiven Trend nachhaltig zu sichern.

MMst. Roman Keglovits-Ackerer, BA,
Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik