Über die 123 Shared Mobility GmbH, Betreiberin der Marke 123-Transporter mit Sitz in Ternitz (NÖ), wurde am Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Zum Masseverwalter wurde die Leeb & Weinwurm Rechtsanwälte GmbH bestellt. Gläubiger können ihre Forderungen bis 31. Dezember 2025 anmelden. Die erste Tagsatzung ist für den 15. Jänner 2026 angesetzt, die Sanierungsplantagsatzung folgt am 29. Jänner 2026.
Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) wird den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplans. Betroffen sind rund 70 Gläubiger, zahlreiche Kunden sowie fünf Dienstnehmer. Die Passiva belaufen sich auf 4,7 Millionen Euro, ein Großteil resultiert aus nicht zurückgezahlten Kautionen. Die Arbeiterkammer (AK) verzeichnete in den vergangenen Jahren tausende Beschwerden wegen unrechtmäßiger Abbuchungen.
Das Unternehmen begründete die Insolvenz mit dem Rückzug seines Flottenpartners, der die 419 in Österreich eingesetzten Transporter bereitgestellt hatte. Zusätzlich beendeten zuletzt auch die Baumarktketten Obi und Hornbach ihre Kooperation mit 123-Transporter.
Parallel dazu laufen strafrechtliche Ermittlungen: Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt gegen den Geschäftsführer der 123 Shared Mobility GmbH wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Veruntreuung.