Es gehört zu den Eigenarten der aktuellen Entwicklung, dass alles
immer rascher und schneller erledigt werden muss. Dabei liegt auf der
Hand, dass der dadurch in vielen Arbeitsund Lebensbereichen
verursachte Dauerstress niemand gut tut: weder den beteiligten
Menschen, noch den unter derartigen Rahmenbedingungen hergestellten
Produkten.
Dennoch hat die Orientierung der Lackhersteller auf eine
Beschleunigung der Arbeitsprozesse viel für sich. Denn dabei werden
nicht die Lackierer gehetzt, sondern es wird dafür gesorgt, dass
weniger Arbeitsgänge erforderlich sind und die Trocknungszeiten
reduziert werden. Auf dem Sektor tut sich derzeit erstaunlich viel.
Das trifft sowohl auf die Weiterentwicklung der Lacksysteme durch die
meisten Hersteller als auch auf das zusätzliche Angebot von
Hilfsmitteln wie UV- oder Infrarottrocknung zu, die ebenfalls dazu
beitragen sollen, die Durchlaufgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Dennoch bleibt die qualitätsvolle Arbeit nach wie vor das stärkste
Verkaufsargument bzw. das Um und Auf in der Automobilreparatur. Um
den ständig steigenden Ansprüchen der Endverbraucher auf diesem
Sektor gerecht werden zu können, ist die genaue Kenntnis der
Möglichkeiten erforderlich, die die modernen Lackiersystemevor allem
auch auf dem Sektor der Farbtonerkennung heute bieten. Um sich dieses
Knowhow erfolgreich aneignen zu können, sind Ausund Weiterbildung
unerlässlich. Die Branche krankt heute daran, dass viele Lackierer
ihren Beruf nicht von der Pike auf erlernt haben, sondern
entsprechende Aufgaben alsAnlernlinge übernommen haben. Ihnen fehlen
häufig die Grundlagen, um -wie es heißt -mit der Farbe reden zu
können.
Es erscheint daher notwendig, darauf hinzuweisen, dass die
Weiterbildung im Reparaturgewerbe nicht allein eine Bringschuld der
Lieferanten von Lack und Peripherieprodukten unter Einsatz ihrer
Außendienstmitarbeiter und Techniker ist. Es handelt sich vielmehr
auch um eine Holschuld der Lackierbetriebe. Sie müssen erkennen, dass
Investitionen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter(innen) eine
unverzichtbare Voraussetzung darstellen, um die wirtschaftliche
Zukunft der Unternehmen zu sichern. Wenn es personell in einem
Betrieb noch so eng zugeht: Er verliert den Anschluss an die
Entwicklung, sofern das Personal nicht die Möglichkeit erhält, das
verfügbare Schulungsangebot systematisch für lebenslanges Lernen zu
nutzen, was ohnehin in erster Linie dem jeweiligen Betrieb zugute
kommt.