Wer Autos verkauft, sollte daran auch etwas verdienen. Damit haben
derzeit vor allem die Premiummarken zu kämpfen.
Mercedes-Benz, Inbegriff der automobilen Oberklasse, bekam die
Wirtschaftskrise stark zu spüren. Die Erträge rasselten in den
Keller. "Mit der Profitabilität der Händlerorganisation können wir
momentan nicht zufrieden sein", weiß Importchef Bernhard Denk. "Es
ist im Endeffekt so, dass wir im Handel kein Geld verdienen, sondern
Geld verlieren." Zumindest das Servicegeschäft ist stabil: Hier wirkt
sich nicht zuletzt das "Vierjahres-Wertpaket" für jeden Neuwagen
positiv aus. Der Importeur ist um weitere Hilfsmaßnahmen bemüht.
Imageträger als Aufbruchssignal
Grundlegende Reformen des Geschäftsmodells, wie sie dem
einflussreichen Wiesenthal-Chef Dr. Alexander Martinowsky
vorschweben, sind dabei weniger nach dem Geschmack von Denk: "Ich
glaube, dass es nicht den einen großen Stellhebel gibt. Es geht um
viele kleinere Schritte."
Allen Herausforderungen zum Trotz: Von Grabesstimmung kann im
Mercedes-Netz nicht die Rede sein. Trotz eines auf voraussichtlich
285.000 bis 290.000 Stück sinkenden Pkw-Markts wollen Importeur und
Händler die gut 11.700 Vorjahresverkäufe behaupten. Dazu wird die
volle Verfügbarkeit der neuen E-Klasse beitragen. Gut 50 Verkäufe
sollen vom neuen SLS kommen: "Das sensationellste Auto des heurigen
Jahres" ist für Denk eine wichtige Marke auf demWeg in eine wieder
ertragreichere Zukunft.