Es ist ein eindrucksvoller Betrieb geworden, das neue Autohaus des Lagerhauses, im ständig wachsenden Industriegebiet am Rande und mit Blick über Zwettl. Hier wurde vergangenen September eine Stellantis-Markenwelt – mit fast allen Marken – in einem neuen Flagship-Store eröffnet.
Die Zusammenarbeit reicht schon weit zurück, vor über 50 Jahren hat sie mit Peugeot im Hauptbetrieb in Zwettl begonnen. Über die Jahre sind – neben der Hauptmarke Peugeot – Fiat, Fiat Professional und Opel in Filialen des Lagerhauses Zwettl dazu gekommen. „An den Standorten in Gföhl, Groß Gerungs, Kottes, Pöggstall und Schweiggers sind einzelne Stellantis-Marken vertreten, unabhängig davon vertrieben wir noch Suzuki in Arbesbach“, erklärt Franz Czech, Leiter Kfz-Technik im Lagerhaus Zwettl.
So fiel die Entscheidung leicht, als Stellantis im Zuge des New Retailer Models eine Erweiterung vorgeschlagen hat, aus der ein neuer Flagship-Store in Zwettl mit Peugeot, Fiat, Abarth, Fiat Professional, Opel und Jeep geworden ist. Dafür wurde eine komplette neue Markenwelt am neuen Standort errichtet und der Autoverkauf von der bisherigen Zentrale übersiedelt. Die Werkstätte ist in den bisherigen Räumlichkeiten geblieben und wurde um die Fläche des ursprünglichen Schauraums erweitert.
Leichte Entscheidung für Stellantis
„Wir haben natürlich mit Peugeot aber auch mit Opel und Fiat schon sehr gute Erfahrungen gemacht und gesehen, dass der Markt da ist“, berichtet Lagerhaus-Zwettl-Geschäftsführer Ing. Wolfgang Häusler. Gänzlich neu war nur die Marke Jeep. „Die passt perfekt ins Waldviertel und wir waren positiv überrascht, wie groß der Bestand bereits ist, der nun in die Werkstätte kommt.“
„Durch die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Handschlagqualität und der hohen Performance wollten wir mit dem Lagerhaus Zwettl mit den bestehenden Marken wachsen und das Potenzial für neue Marken, die hier am Standort noch nicht vertreten waren, heben“, beschreibt Mag. Konrad Böhm, Leiter Händlernetzentwicklung bei Stellantis Austria die Entwicklung: „Das Vertrauen war da, die Performance war da und so haben wir das gemeinsam umgesetzt und werden gemeinsam die mobile Transformation umsetzen. Dafür können wir den Rahmen, die Markenwelt und die Produkte bieten, aber der Erfolg ist erst mit dem Engagement der Organisation und den Mitarbeitern vor Ort möglich, die das zum Leben erwecken.“
Regional, persönlich und doch groß
Und das funktioniert in Zwettl mit den 7 Autohäusern im Waldviertel sehr gut. Der Betrieb punktet mit persönlicher Kundenbetreuung in den regionalen Standorten und gleichzeitig mit der Stärke eines großen Autohauses. „Wir haben für den Kunden das Gefühl von einem kleinen Betrieb geschaffen und können mit sehr persönlicher Betreuung überzeugen“, erklärt Verkaufsleiter Thomas Schulnig. Möglich ist das durch die langjährigen Mitarbeiter, die man im neuen Autohaus in Zwettl mit neuem Personal ergänzt hat.
In der Kundenbetreuung setzt man auch eher unübliche Ansätze um. „Am Samstag haben wir zur Unterstützung des Verkaufspersonals Assistentinnen im Einsatz, die eventuelle Wartezeiten überbrücken, Fahrzeuge präsentieren und erste Fragen beantworten“; so Schulnig. Dieses Team setzt sich vor allem aus Studentinnen zusammen, die nur am Samstag im Einsatz sind,
„Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kunden positiv überrascht und abgeholt werden“, lobt Mag. Christoph Stummvoll, MBA, Manager Communications bei Stellantis Austria. „Die Loyalität der Kunden zum Autohaus und zur Marke ist sehr hoch. Wir haben hier viele Stammkunden, die schon das vierte oder fünfte Auto bei uns kaufen“, analysiert Franz Czech. „Dazu gehört auch, dass die Kunden mit unseren Werkstätten sehr zufrieden sind. Der Kundendienst spielt eine große Rolle“, ergänzt Häusler.
Die für das Kundenerlebnis nötigen Fachkräfte sind schwer zu finden. „Wir sind aus diesem Grund selbst ein sehr großer Ausbildungsbetrieb mit 130 Lehrlingen in 5 Sparten, sehr stark in den Werkstätten aber etwa auch im Bau-, und Baunebengewerbe“, berichtet Ing. Wolfgang Häusler, Geschäftsführer Lagerhaus Zwettl. „Wir haben hier einen sehr guten Ruf, bieten einige Incentives und auch persönliche Weiterbildung für die jungen Menschen.“
Vorteile durch Agentursystem
Auch mit dem neuen Agentursystem, New Retailer Model, wie es bei Stellantis heißt, zeigt sich das Team des Lagerhauses zufrieden. „Die Systeme werden immer besser, der größte Vorteil ist aber der einheitliche Preis“, berichtet Schulnig: „Die Kunden hatten immer mit dem besten Preis zu kämpfen: wo bekommt man noch mehr Nachlass? Das ist nun nicht mehr der Fall. Die Leistung des Betriebes und des Verkäufers wird noch mehr wertgeschätzt.“ Auch die Zurverfügungstellung von Ausstellungs-, Demo- und Vorführfahrzeuge lobt Schulnig. „Wir hatten viele Anlaufschwierigkeiten, aber es hat sich vieles zum Positiven verbessert. Wenn ein Partner das NRM gut nutzt, macht er gute Geschäfte“, ergänzt Stummvoll.
Kunde sucht konkret nach Marke
Trotz großer Auswahl im Mehrmarken-Autohaus kommt der Interessent meist konkret zu einer Marke: „Der Kunde ist heute sehr gut informiert und kommt in der Regel bei der richtigen Tür herein“, so Schulnig. „Wenn es in manchen Bereichen, etwa bei Größe, Bedienung oder Sitzposition andere Vorstellungen gibt, kann der Verkäufer auch Lösungen bei anderen Marken anbieten.“
„Wir verfügen bei unseren Marken über extrem viele Modelle, über alle Antriebe, viele sind auch als E-Modell verfügbar. Das ist etwas, das uns stark macht“, beschreibt Thomas Schulnig die Modell-Palette. „Wir können für fast jedes Modell alle Antriebsvarianten anbieten, das kann nicht jeder Hersteller.“
„Das ist die Strategie, für die sich der Konzern mit der Multi-Enery-Plattform entschieden hat: es gibt verschiedene Motorisierungsvarianten, die der Kunde auswählen kann und damit in seiner Markenwelt bleiben kann“, erklärt Stummvoll abschließend.
Ein Gefühl kann man nicht digital vermitteln
Trotz Digitalisierung und hoher Vorinformation ist die Bedeutung von Autohaus, Schauraum und Verkäufer ungebrochen. „Der Autokäufer möchte sich ins Auto setzen, will das Wissen aus der digitalen Welt ausprobieren“, ist Schulnig hinsichtlich der Bedeutung des stationären Handels überzeugt. „Das Verkaufspersonal ist noch immer der wichtigste Teil des Verkaufs und letztlich geht es beim Auto immer noch um Emotionen“, weiß Schulnig. „Ein Gefühl kann man digital nicht vermitteln“, ist auch Geschäftsführer Häusler überzeugt.
„Das neue Autohaus des Lagerhauses Zwettl ist ein Vorbildbetrieb, der sich durch jahrzehntelange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Peugeot entwickelt hat“, fasst Christoph Stummvoll zusammen: „Das Unternehmen genießt einen sehr hohen Rückhalt in der Region. Trotz herausfordernder Zeiten wird hier in das Autogeschäft investiert, weil man das nachhaltige Potenzial sieht.“