AVL List kündigt den Abbau von rund 350 Arbeitsplätzen an. Betroffen ist der Hauptstandort mit rund 4.000 Beschäftigten in Graz, womit etwa 8% der Belegschaft reduziert werden sollen. Das Unternehmen spricht von einer „maßvollen Kapazitätsanpassung“, die sich über die kommenden Monate erstreckt. Geplant sind Lösungen über natürliche Fluktuation, Altersteilzeit oder auch eine Arbeitsstiftung in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand.

Ein umfassender Sozialplan soll erstellt werden. AVL List reagiert damit auf tiefgreifende strukturelle Veränderungen in der globalen Automobil- und Mobilitätsbranche, die zusätzlich durch steigende Kosten, internationalen Wettbewerbsdruck und eine konjunkturelle Abkühlung verschärft würden. Firmenchef Helmut List informierte die Belegschaft persönlich und betonte, die Entscheidung sei ein „letzter Schritt“, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig abzusichern. 

List: „Entscheidung fällt uns nicht leicht“

Trotz anhaltender Investitionen in innovative Technologien konnte ein Rückgang im Projekt- und Auftragsvolumen zuletzt nicht vollständig aufgefangen werden. Auch die Einführung erhöhter US-Zölle habe zur schwierigen Lage beigetragen. Der Stellenabbau erfolge laut Unternehmen in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung. AVL kündigt an, betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter individuell zu unterstützen und die Auswirkungen durch Sozialplan, Altersteilzeit und Fluktuation abzufedern. „Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht“, erklärte CEO Helmut List.

Dennoch blicke man zuversichtlich nach vorne: AVL investiert weiterhin gezielt in Zukunftsbereiche wie Elektromobilität, Software, Wasserstofftechnologie, automatisiertes Fahren und nachhaltige Energie. So sollen langfristig stabile Arbeitsplätze in Graz und weltweit gesichert bleiben. Weltweit beschäftigt AVL rund 12.200 Mitarbeiter und gilt in der Steiermark als verlässlicher Arbeitgeber.