KLARTEXT: In den vergangenen Jahren waren die Kfz-Werkstätten voll. Langsam sind die Auswirkungen von Neuzulassungsloch, Elektromobilität und Kaufkraftverlust zu spüren. Ist die Zeit der gut ausgelasteten Hebebühnen vorbei? 

Florian Andrä: Zu warten, bis der Kunde bei der Werkstatt-Tür hereinkommt, wird zukünftig nicht mehr reichen. Das Auto ist auch nicht mehr die heilige Kuh, wo sofort alles repariert wird. Aber mit gutem Kundendienst kann man sich auch heute noch Zusatzerträge sichern. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig und wir bieten dafür nicht nur die Produkte und Infrastruktur, sondern auch die Konzepte und die Beratung.

Wo setzt die Würth-Beratung an?

Andrä: Wir gehen in der Beratung mit unseren Kunden sehr ins Detail. Dabei ist unser Ansatz, bei den Abläufen -möglichst viel zu automatisieren. Die Investitionen sollen Ressourcen schonen und einen Mehrwert bieten, keinen -zusätzlichen Aufwand.
Dabei ist es wichtig, in den Betrieben entsprechende Infrastruktur zu schaffen, die mit nützlichen Tools die Produktivität steigert. Gemeinsam entwickeln wir Konzepte, die bei unseren Kunden funktionieren. So reichen unsere Geschäftsmodelle zur Ertrags- und Produktivitätssteigerung etwa von Glass Repair und Fahrzeugaufbereitung- und Versiegelung über Unterbodenschutz und Reifenkompetenzcenter bis zu Klimareinigung mit Tunap airco well, die besonders einfach umzusetzen ist. 

Die angesprochene Infrastruktur beginnt beim C-Teile-Manage-ment, unserem bekannten Orsy-System, geht weiter bei (mobilen) Hebebühnen und Wucht- und Montiermaschinen und endet bei größeren Investitionen für eine komplette Annahmestraße mit Hunter Quick Check Drive oder dem neuen 3D-Fahrzeugscanner von TwoTronics, wo man fast alle Daten des Fahrzeuges sofort verfügbar hat. Nicht zuletzt unterstützen wir die Betriebe bei der Ladeinfrastruktur und dem gesamten Energiemanagement.

Worauf kommt es in der Umsetzung an?

Andrä: Man muss über den Kunden und dessen Fahrzeug Bescheid wissen, damit kann die Auslastung wesentlich besser gesteuert, selbst tote Zeiten besser genutzt werden. Viele -Betriebe sind sich der Chancen gar nicht bewusst. 
Der Kunde kommt beispielsweise zum Reifenwechsel und die Werkstätte checkt das ganze Fahrzeug, um den Bedarf zu eruieren: abgefahrene Reifen, Achsvermessung, Bremsen, eine Delle, ein Kratzer, Wischerblätter, ein Steinschlag in der Windschutzscheibe oder die Klimaanlage, die gefüllt oder gereinigt werden muss. Natürlich kann nicht alles gleich erledigt werden, aber mit entsprechender Datenbank und Kommunikation zu einem Zeitpunkt, der für Kunden und Werkstätte passt. So kann die Auslastung wesentlich besser gesteuert und der Ertrag abgesichert werden.