Hochkarätig besetztes Podium und Auditorium, so kann man die Elektromobilitätstage 2025 von Oesterreichs Energie am 7. und 8. Oktober in Wien zusammenfassen. Das Programm ist einer engen Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Elektromobilität Österreich entsprungen. BEÖ-Vorstand Andreas Reinhardt hat sein 5-Punkte-Programm zur Förderung der E-Mobilität gleich zu Beginn präsentiert.
Neben vielen Vorträgen zum Thema Netz, Laden sowie über Lösungen und Praxisbeispielen aus der Elektromobilität, sowohl für Pkws wie auch für Lkws, stand das bidirektionale Laden und V2G im Fokus.
„Die Elektromobilität ist längst alltagstauglich – für 95 Prozent der Bevölkerung gibt es beim Umstieg keine Einschränkungen“, erklärt Kurt Leonhartsberger, Geschäftsführer der impeect GmbH und Mitinitiator der V2G Alliance Austria. In wenigen Jahren wird der Umstieg keine Frage von Förderungen oder Ideologie mehr sein, sondern eine rein wirtschaftliche Entscheidung.
Das Beste kommt erst
Denn das Beste kommt erst, ist Leonhartsberger überzeugt: Das Potenzial von bidirektionalem Laden ist enorm: „Das E-Auto wird vom Fortbewegungsmittel zum integralen Bestandteil des Energiesystems – und vom Kostenfaktor zur Erlösquelle.“
Rechtlich ist bidirektionales Laden schon heute möglich: „Es gibt kein Gesetz, das das Entladen verbietet.“ Technisch ist die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladepunkt über ISO 15118-20 standardisiert – allerdings fehlt es noch an Serienfahrzeugen, die diese Norm unterstützen. Die Autohersteller bieten lieber individuelle Lösungen. „Interoperabilität ist derzeit kaum gegeben“, so Leonhartsberger.
Eine eigene, aber leistbare Möglichkeit hat BMW auf der IAA Mobility vorgestellt: Ab 2026 soll ein bidirektionales System mit E.ON-Vertrag verfügbar sein – inklusive Vergütung von bis zu 720 Euro pro Jahr. Die Kosten für DC-Ladestationen sollen dabei auf rund 2.000 Euro sinken.
Die von Leonhartsberger mitinitiierte V2G Alliance Austria will an Lösungen, Definitionen und Rahmenbedingungen arbeiten.
Weitere Artikel lesen Sie in der AUTO Information 2791, die am 10. Oktober erscheint.